Freitag, 6. November 2009

Day 16: Saying Goodbye

Meine erste Stunde heute war Mathe. In jedem Land lernt man Division anders. Ich hab’s nicht wirklich verstanden, aber gut. Ich musste ständig daran denken, dass heute sehr viel zum letzten Mal passierte. Leider. Englisch war echt gut, sie haben die ganze Stunde über ein paar Aufgaben diskutiert, in denen sie ihre Meinung sagen sollten. Viel besser als bei uns. Sie fielen sich ständig ins Wort. Sehr lebendig.
Beim Zeichnen haben alle sehr viel mit uns gesprochen, auch die Mongs (eine ethnische Minderheit aus China und Vietnam) waren wirklich interessiert und haben sich am Ende nett verabschiedet. Dann war ich noch in Deutsch, ein letztes Mal. Wir haben viel geredet (auf Englisch) und am Ende gabs noch Eis für alle.
Ich begann alles, was wir machten, mit dem Kriterium zu sehen, wann ich es zum letzten Mal sehen oder machen würde. Nach der Schule sind wir noch mal nach Hause gefahren. Zuerst musste ich mich vom Haus verabschieden und von der Katze. Wir sind zum Powder Puff Game gefahren. Das ist wie Football, aber die Mädchen spielen und die Jungs sind Cheerleader, die waren echt gut, haben verrückte Sachen gemacht. Dann sind wir noch in ein Restaurant und haben alle zusammen gegessen. Alle, die wir dort verabschieden mussten, wurden einmal von jedem umarmt. Ein paar sind ja noch mit uns zum Bahnhof gekommen. Zeb, die Zwillinge Katie und Kristen, Peter, Forest, Tafka, Duncan und Crystal. Wir blieben echt lange an dem kleinen Bahnsteig. Der ist kleiner als in Ottenhöfen oder in sonst einem Kaff. Zunächst haben wir ein bisschen auf den Schienen rumgeturnt, was wir in Deutschland nie gemacht hätten, aber während der Stunde, die wir dort standen, kamen nur zwei ziemlich lange Güterzüge vorbei. Als die vorbeigefahren sind, hat die Erde gebebt und der Zugwind war extrem. Als dann unser Zug kam, haben wir uns herzlich von unseren amerikanischen Freunden verabschiedet. Jeder hat jeden Mal umarmt und einige haben geheult. Ich bin echt traurig, dass wir weg sind und einige von ihnen wahrscheinlich nie wieder sehen werden. Ich vermisse sie jetzt schon. Maggie, die mir so ähnlich ist. Reagan, der mich immer gegrüßt hat, wenn er mich sah. Zeb, der auf seine unvergleichliche Art einfach ein toller Freund ist. Duncan und Tafka, die immer gut drauf waren. Herr Körner, Herz und Hirn der Organisation. Die Zwillinge Katie und Kristen, die immer am Kichern waren und ich wusste nie, welche welche ist. Crystal, die einfach nett war, auch wenn sie uns nicht kannte. Forest und Selina, die ich kaum näher kennen gelernt hab. Meine Gasteltern Dawn und Martin, die sich um mich kümmerten, wie um eine dritte Tochter. Die Lehrer, die sich immer gefreut haben, wenn ein Deutscher in ihrer Klasse saß. Alle meine lieben Freunde, von denen ich den Großteil wohl nie wieder treffen werde.
[Marion]

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